Gebärmutter und Muttermund
Der Gebärmutterhals, lat. Cervix genannt, ragt als unterer Teil der Gebärmutter in die Vagina. Dort bildet er den äußeren Muttermund. Ein innerer Muttermund befindet sich entsprechend am inneren Ende des Gebärmutterhalses. Der äußere Muttermund ist im Normalfall sehr eng zusammengezogen, um die Gebärmutter vor aufsteigenden Keimen zu schützen. Während einer Geburt wird der Muttermund (cervix uteri) weicher und weiter, schließlich erreicht er einen Durchmesser von mehr als 10 cm.
Der Zervixschleim
Die Zervix bildet einen Schleim, der je nach Zyklusphase unterschiedliche Eigenschaften besitzt. Während der fruchtbaren Phase ist der Zervixschleim dünn, klar und spindelbar. Betrachtet man ihn jetzt unter einem Mikroskop erkennt man, dass seine Struktur parallel angeordnet ist, und an Farnblätter erinnert. Damit ist er durchlässig für in die Gebärmutter aufsteigende Spermien. Während der unfruchtbaren Phasen des Menstruationszyklus ist der Zervixschleim aber klebrig und zäh, weist unter dem Mikroskop eine chaotische Struktur auf, und ist nicht durchlässig gegenüber Spermien. Aufgrund dieser Unterschiede während des Menstruationszyklus ist die Beobachtung des Zervixschleims eine Methode der NFP (Natürlichen Familienplanung).
Antibabypille und Zervixschleim
Die sogenannte „Minipille“ macht sich diese Eigenschaften des Zervixschleims zum Nutzen. Die Minipille enthält Gestagene, die die Zervix dazu veranlassen, den dicklichen, zähen Zervixschleim der unfruchtbaren Tage zu produzieren. So wird verhindert, dass Spermien von der Vagina in die Gebärmutter gelangen können.
Den Muttermund entdecken
Sie können sich selbst einmal auf die Suche nach Ihrem Muttermund machen. Er liegt in der Vagina in ungefähr 5-8cm Tiefe mit Richtung zur Bauchseite und lässt sich mit ein oder zwei Fingern gut ertasten. Er fühlt sich ungefähr so an wie ein knubbeliger Donut. Am leichtesten finden Sie ihn, wenn Sie vorher in die Hocke gehen. Sollten Sie aber trotz intensiver Suche nicht fündig werden, so ist das kein Grund zur Sorge. Vielleicht liegt Ihr Muttermund einfach etwas tiefer und Sie erreichen ihn nicht mit den Fingern. Fragen Sie doch Ihren Frauenarzt, ob er Ihnen beim nächsten Termin nicht einen Blick via Spiegel verschaffen kann.
Muttermund und NFP
Der Muttermund lässt Rückschlüsse zu, ob sich eine Frau gerade in einer fruchtbaren Phase befindet. Deshalb ist die Zervixbeobachtung eine Methode der NFP. So ist er um den Eisprung herum weich (etwa wie eine Lippe oder ein Ohrläppchen) und leicht geöffnet, dazu ist er höher positioniert. Während einer unfruchtbaren Phase hingegen ist der Muttermund weiter geschlossen, sitzt tiefer und weist eine härtere Konsistenz auf (etwa wie ein Nasenknorpel).